Pflasterführerschein

Schulstürmer werden Ersthelfer in Brachttal

Kinder tragen ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft in sich. Vor allem wenn sich jemand verletzt oder in Not ist, schafft es Sicherheit zu wissen, worauf es ankommt. Für viele Erwachsene ist der Erste-Hilfe-Kurs lange her. Manche beschäftigen sich nur damit, wenn sie ihn für den Führerschein nachweisen müssen und danach nie wieder. Dabei sind Autounfälle längst nicht alles, wobei Personen unter Umständen schnelle und die richtige Hilfe benötigen.

„Pflasterführerschein“ heißt der Kurs zur Heranführung an die Erste Hilfe, den das Deutsche Rote Kreuz anbietet. Einen solchen Kurs haben die Schulstürmer der beiden Brachttaler Kindertagesstätten Regenbogen und Schatzkiste gerade absolviert. Man kann nicht früh genug damit anfangen, sich in zielführendem Verhalten bei Notfällen zu üben. Es schafft viel Sicherheit, wenn Beteiligte wissen, was sie tun können. 

Als kompetente Referentin stand Jana Kreuzer-Krämer vom DRK Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern zur Verfügung. Die Kinder übten, ein Pflaster für Fingerkuppen zu schneiden und zu kleben oder einen Verband an einem verletzten Arm oder Bein anzulegen. Doch auch sehr ernste Fragen wurden besprochen. Was tun, wenn jemand bewusstlos wird! Die Kinder wurden mit der stabilen Seitenlage vertraut gemacht und übten diese auf dem Fußboden. Jedes Kind mimte einmal die erkrankte Person und einmal den Ersthelfer.

Natürlich gibt es eine Reihe von Erkrankungen oder Verletzungen, die die Kinder nicht versorgen können. Für diesen Fall lernten sie, wie Hilfe geholt wird. Die Notrufnummer 112 kannten einige schon. Für die anderen gab es eine hilfreiche Eselsbrücke: Du hast einen Mund, eine Nase und zwei Augen. Das ergibt die richtige Telefonnummer 112. Wer die Nummer wählt, ist in der Regel aufgeregt. Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet zu sein. Was muss man sagen? Man erklärt, was passiert ist und wie viele Personen verletzt sind. Dann nennt man die Adresse, damit der Rettungsdienst den Einsatzort findet. Das Wichtigste: Warten! Vielleicht gibt es aus der Rettungsleitstelle noch Rückfragen. Oder es kann von dort aus am Telefon unterstützt werden, bis der Rettungsdienst vor Ort eintrifft. Spätestens jetzt wurde den Schulstürmern klar, wozu sie ihre eigene Andresse gut kennen sollten. Schließlich könnten sie auch einmal in die Lage kommen, zu Hause für Mama oder Papa Hilfe holen zu müssen.

Die Jungen und Mädchen sind hoch motiviert und freuen sich über ihre neuen Kenntnisse. Zum Schluss gab es Urkunden und ein Malbuch für die erfolgreichen Absolventen des Pflasterführerscheins! Herzlichen Glückwunsch!